Unsere Berge werden zunehmend zum Freizeitpark – im Sommer und im Winter

In den letzten Wochen und Monaten häufen sich Berichte über Alpinunfälle, leichtsinnige Alpinisten und die bei ihren Rettungseinsätzen gefährdete Retter.

Wandern war gestern – die Naturnutzer wollen zum einen eine unberührte Natur vorfinden und zum anderen brauchen sie immer neue Reize, um von ihrem Ausflug einzigartige Fotos zu posten.

Ist es aber notwendig, abseits von unzähligen und gut beschilderten Touren seinem Bewegungsdrang nachzukommen?
Reicht eine Geldspende an irgendeine Tierschutzorganisation aus um sein Tierschutzgewissen zu befriedigen?

Endet gelebter Tierschutz und Naturschutz dort, wo das individuelle Freizeitvergnügen in einer möglichst unberührten Natur beginnt?

Viele unbeantwortete Fragen …

Der Lebensraum unserer Wildtiere wird vom Menschen immer mehr genutzt, und winterliche Ruhezonen werden kleiner. Vor allem im Winter, wenn Nahrung und Rückzugsgebiete für unser Wild knapp werden, können winterliche Freizeitaktivitäten diese Notsituation noch zusätzlich verschlechtern.

Nicht nur touristische Freizeitaktivitäten, sondern auch die Jagd wirken sich auf die zeitlichen und räumlichen Verhaltensmuster von Wildtieren aus. Deshalb beginnt bei der Jagd die Schonzeit von Wildtieren spätestens Ende Dezember. Wildtiere reduzieren ab dieser Zeit ihren Stoffwechsel deutlich, und sie fressen deutlich weniger als im Sommer. Gründe dafür sind die geringere Verfügbarkeit von Futtermitteln, die schlechtere Futterqualität und eine schlechte Verdaulichkeit des Futters. Die Organe von Wildtieren verkleinern sich, um den Energiebedarf im Winter möglichst gering zu halten.

Vor allem plötzliche und unberechenbare Störungen wirken sich besonders negativ aus. Die Herz- und die Atemfrequenz muss kurzfristig deutlich gesteigert werden und bei der Flucht wird eine große Menge Energie verbraucht. Diese Energie muss durch Nahrungsaufnahme wieder zugeführt werden. Bei wiederholten Störungen kann dies trotz erhöhter Nahrungsaufnahme zum Hungertod der Tiere führen.

Im Winter sind vor allem gelenkte Routen, Respekt vor Natur und Tierwelt, angeleinte Hunde, Akzeptanz von Markierungen und Hinweistafeln sowie ein Verzicht von Touren vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang, sind eine gute Basis für einen respektvollen Umgang mit der Natur und seinen Wildtieren.

Denken Sie nicht nur an sich selbst sondern auch an unsere Natur und Tierwelt.

 JAGAHANS

Quellen:

Foto: www.pixabay.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert