Afrikanische Schweinepest – Risikofaktoren, Vorkehrungen

Die Afrikanische Schweinepest beschäftigt aktuell viele Medien und vor allem unsere heimischen Landwirte. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, von der Haus- und Wildschweine betroffen sind.

In den afrikanischen Ursprungsländern übertragen Lederzecken das Virus der ASP. Diese spielen bei uns aber keine Rolle. In Europa erfolgt eine Übertragung durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, die Aufnahme von Speiseabfällen oder Schweinefleischerzeugnissen sowie anderen indirekten Übertragungswegen (Fahrzeuge, kontaminierte Maschinen und Geräte sowie über Kleidung).

Die ASP ist auf den Menschen nicht übertragbar, und in Österreich auch noch nie aufgetreten. Beunruhigend ist aber, dass im vergangenen Jahr die tschechischen Veterinärbehörden Fälle von ASP bei Wildschweinen in der südöstlichen Region um Zlin (80 km von Österreich entfernt) gemeldet haben.

Vermutlich durch einen Reisenden, der infizierte Lebensmittel weggeworfen hat, die dann von einem Wildschwein gefressen wurden, dürfte die Seuche bis nach Tschechien gelangt sein. Somit gelten Reisende, Fernfahrer, Arbeitskräfte aus ASP-Regionen, Saisonniers sowie Pflegekräfte oder Montagearbeiter und Jagdtouristen als Risikofaktoren.

Die hochvirulenten Viren der afrikanischen Schweinepest töten die Schweine in der Regel innerhalb von zwei bis zehn Tagen.

Aktuell tritt die Afrikanische Schweinepest im Baltikum, Polen, Rumänien, der Ukraine und der Tschechischen Republik sowohl bei Wild- als auch Hausschweinen auf.

Die obersten Ziele sind eine Einschleppung nach Österreich zu verhindern, sowie allfällige Ausbrüche bei Wildschweinen oder Hausschweinen möglichst frühzeitig zu erkennen, um so schnell wie möglich Maßnahmen zur Eindämmung setzen zu können.

Dafür sind die Veterinärbehörden auf Hilfe verschiedener Bevölkerungsgruppen angewiesen, die einen sehr wichtigen Beitrag leisten können:

Jäger

Um Ausbrüche in der Wildschweinpopulation frühzeitig zu erkennen sind krankheitsverdächtige Tiere der Veterinärbehörde zu melden. Zudem spielt die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen eine wesentliche Rolle zur Vorbeugung einer Einschleppung in schweinehaltende Betriebe. Besondere Vorsicht ist bei Jagdreisen in betroffene Länder geboten.

Schweinehalter

Strikte Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen kann einen Eintrag von ASP in Schweinebetriebe verhindern! Jeglichen direkten und indirekten Kontakt zwischen Wildscheinen und Hausschweinen verhindern. Kein Verfüttern von Speiseabfällen an Schweine. Keine betriebsfremden Personen in den Stall lassen. Personen, die den Stall betreten, müssen saubere betriebseigene Schutzkleidung oder Einmalschutzkleidung tragen. Mäuse und Ratten konsequent bekämpfen. Tiertransportfahrzeuge nach jedem Transport reinigen und desinfizieren. Jeden Verdacht auf Afrikanische Schweinepest unverzüglich dem Amtstierarzt melden.

Reisende

Reisende und Transporteure die aus betroffenen Ländern nach Österreich kommen werden angehalten, Speisereste nur in verschlossenen Müllcontainern zu entsorgen. Illegal mitgebrachte Lebensmittel, die unsachgemäß entsorgt werden können eine Ansteckungsquelle für Wildschweine darstellen.

Forstarbeiter

Krankheitsverdächtige Tiere sind der Veterinärbehörde zu melden, eine möglichst schnelle Erkennung von Ausbrüchen in Österreich erlaubt es geeignete Maßnahmen zur Eindämmung setzen zu können.

 

JAGAHANS

Quellen:

https://www.ages.at/themen/krankheitserreger/afrikanische-schweinepest/tab/1/

https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/tiere/krankheiten/asp_allg.html

sujetfoto pixabay

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